Wir haben Klassenarbeit!
Ich bin fast täglich mit Eltern, Kindern und Jugendlichen konfrontiert, die davon erzählen, dass es im Familienleben kaum mehr Gespräche gibt, die sich nicht um dieses Thema drehen.
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Der Autor engelwien hat 19 Einträge verfasst.
Ich bin fast täglich mit Eltern, Kindern und Jugendlichen konfrontiert, die davon erzählen, dass es im Familienleben kaum mehr Gespräche gibt, die sich nicht um dieses Thema drehen.
Ich habe vor mittlerweile fast 20 Jahren schmerzhaft erkannt, dass ich im Umgang mit meinen Mitmenschen, aber nicht zuletzt auch im Verhalten zu mir selbst etwas ändern „muss“, wenn ich auch mir in Zukunft eine liebevolle, verständnisvolle und geduldige Begleiterin sein will.
Da das Thema „Vereinbarung mit Jugendlichen“ immer wieder Eltern und Jugendliche in meine Praxis führt und ich dort immer wieder die immense Frustration, Wut, manchmal sogar Verzweiflung auf beiden Seiten spüren kann, möchte ich eine kleine Serie zu diesem Thema starten.
Wenn Eltern sich nicht im Vorfeld Gedanken gemacht und mittel- bis langfristige Ziele gesetzt haben, wo die Erziehung ihrer Sprösslinge hingehen soll, dann können solche Nachrichten aus der Schule Mechanismen auslösen, die viel Leid sowohl bei Kindern als auch bei den Eltern hervorrufen.
In der Pubertät heißt es oft: „Naja, die Hormone. Die kriegen sich schon wieder ein. Irgendwann werden sie schon wieder NORMAL.“ Und meist werden die Kinder dann auch wieder „normal“ und beruhigen sich, was für viele Eltern dann der Beweis zu sein scheint, dass sie mit ihrer Meinung Recht hatten.
Ich behaupte, dass die meisten Eltern ihre Kinder aus ganzem Herzen lieben, aber ich weiß aus unzähligen Gesprächen mit Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, dass sie diese Liebe oft nicht spüren können bzw. konnten, weil es nicht die Art von Liebe ist/war, die sie gerade brauchen würden bzw. gebraucht hätten.
Ich nehme den Kommentar einer Leserin auf meinen letzten Artikel zum Anlass, um die Frage „Können unsere Kinder unsere Liebe auch spüren?“ aus der Perspektive der Eltern näher zu beleuchten.
Ich behaupte, dass fast alle Eltern das Beste für ihr Kind wollen. Die meisten Mütter und Väter wünschen sich aus meiner Erfahrung, dass aus ihren Kindern „etwas wird“ und sie eine gute Ausbildung bekommen, die es ihnen einmal ermöglichen wird, ein glückliches Leben zu führen.
Wenn du als Mutter bzw. Vater ganz ehrlich bist, fallen dir bestimmt Situationen ein, in denen zu viel Verantwortung übernommen hast – und durch die Konflikte mit deinem Kind entstanden sind.
Da mir Jugendliche seit drei Jahrzehnten sehr am Herzen liegen, möchte ich heute einige Gedanken mit euch teilen, die die von Erwachsenen angeprangerten Fehlverhalten der Jugendlichen hoffentlich in ein neues Licht rücken werden.