Kannst du dich noch an deine eigene Pubertät erinnern?
Wie es sich angefühlt hat, nicht mehr Kind, aber auch noch nicht Erwachsener zu sein?
Hast du dich auch manchmal oder sogar oft ungerecht behandelt gefühlt, wenn dir von deinen Eltern, Lehrer*innen, … Dinge vorgeworfen wurden, die in deiner Wahrnehmung gar nichts mit dir zu tun hatten?
Kennst du noch das Gefühl, dich ohnmächtig und ausgeliefert zu fühlen, weil du Dinge tun musst, von denen du genau spürst, dass sie dir nicht gut tun?
Weißt du noch, wie verwirrend es war, wenn du von einer Sekunde zur nächsten in einem Gefühletsunami weggeschwemmt wurdest?
Wie war das Gefühl, nicht zu wissen, was da jetzt gerade in deinem Körper passiert?
„Wie groß werde ich? Hoffentlich nicht zu groß, aber auch nicht zu klein!“
„Was ist mit meinem Busen/meinem Penis?“
„Warum habe ich noch nicht die Regel?“
„Warum habe ich als erste die Regel?“
„Hilfe, ich habe soooo viele Pickel!“
…
Die Pubertät hält so viele Geschenke bereit
Die so wichtige und gleichzeitig für Eltern und Jugendliche so herausfordernde Lebensphase der Pubertät hält so viele Geschenke bereit. Sie ist aus meiner Sicht eine Schatzkiste für die ganze Familie. Doch damit du diesen Schatz auch finden kannst, braucht es AUCH deine Bereitschaft, in die Schuhe deines Teenies zu schlüpfen und dich hineinzufühlen, wie es ihm/ihr gerade geht.
Und wenn du Lust hast, dies auszuprobieren, dann möchte ich dir gerne folgende Übung schenken:
Lade dein jugendliches Kind ein, dir in allen Details zu schildern, wie es ihm/ihr gerade geht.
- Was sind die schulischen Themen?
- Wie geht es ihm/ihr mit Freunden?
- Hat dein Kind Zukunftsängste?
- Wie geht es ihm/ihr, wenn du schimpfst, meckerst, …?
- …
Stelle Fragen, die dich WIRKLICH interessieren, aber bitte gib deinem Kind auch die Freiheit, über Themen, die ihm unangenehm sind auch zu schweigen. Beachte bitte auch: wenn du dich auf diese Übung einlässt, dann ist das wichtigste dabei deine HALTUNG! Du solltest dich auf ein Mindset von „AHA, so ist das gerade bei dir!“ fokussieren. Bitte keine Erklärungen, Rechtfertigungen, Bewertungen, Beschwichtigungen, Tröstungen, …
Einfach nur zuhören, nachfragen, Interesse zeigen und eintauchen in die Welt deines Kindes. DAS kann Wunder bewirken.
Und noch ein wichtiger Punkt zum Schluss: wenn du deinen Teenie einlädst, dann bitte ihn, dir max. 20 min. seiner Zeit zu einem Zeitpunkt zu schenken, der für euch BEIDE passt. Es braucht einen entspannten und ungestörten Rahmen und einen Timer, der euch einen Rahmen vorgibt.
Ich wünsche dir wundervolle Erfahrungen und eine liebevolle Begegnung mit deinem/deiner Jugendlichen und freue mich auf deine Fragen, Kommentare und Rückmeldungen.
Herzlichst, deine Ines
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!