Keiner hat uns darauf vorbereitet

Keiner hat uns Eltern darauf vorbereitet, welche Gefühle unsere Kinder und ganz besonders unsere Teenager in uns auslösen würden.

Viele Eltern erzählen mir, dass sie sich für diese Gefühle oft schämen würden, denn solche Gefühle dürfte eine gute Mutter/ein guter Vater nicht haben.

„Sagt WER?,“ hätte meine damals 11jährige Tochter sicher gefragt.

Ja, wer sagt wirklich, welche Gefühle „richtig“ oder „falsch“ sind?

Wer will beurteilen, welches Gefühl du haben darfst. Können Gefühle überhaupt „falsch“ oder „richtig“ sein?

Meine Antwort darauf lautet: „NEIN, denn deine Gefühle sind deine Gefühle. Und die sind weder „richtig“ noch „falsch“. Sie sind einfach da.

NIEMAND war je in deinen Schuhen und hat deine Geschichte erlebt. Du bist einzigartig.
Also hat auch NIEMAND, das Recht, dich für deine Gefühle zu verurteilen. Und das solltest auch du nicht tun, denn unsere Gefühle haben meist gute Gründe.

Und es sind „nur“ Gefühle oder vielleicht auch Gedanken, auf die du gerade nicht sehr stolz bist und die dich vielleicht sogar erschrecken. Aber du musst ja nicht danach handeln. Du darfst sie einfach wahrnehmen in einer Haltung von INTERESSANT oder „AHA, so fühle ich gerade.“

Die Gründe für Gefühle bzw. Gedanken zu erkennen und zu verstehen, warum eine freche Antwort deines Teenies dich manchmal erstarren lässt oder wütend macht, und zwar auf eine Art und Weise, die dich vielleicht sogar erschüttert, weil du das Gefühl hast, zu überreagieren, das macht für mich die Schatzkiste Pubertät aus. Denn so kommst du dir und deinem Gefühlsleben immer mehr auf die Spur.

Du siehst also: du bist nicht alleine.

Doch viele Eltern sprechen nicht über ihre Gefühle

Sie beschweren sich zwar oft über das Verhalten ihrer jugendlichen Kinder und wollen das unbedingt verändern, damit sie ihre eigenen Gefühle nicht fühlen müssen. Doch wenn wir andere für unsere persönlichen Gefühle verantwortlich machen, dann entfernen wir uns von uns selbst bzw. lernen uns nicht besser kennen.

Denn MEINE Gefühle, sind MEINE Gefühle. Und mein Kind kann nur die Gefühle in mir auslösen, die auch in mir sind.

Wenn wir unsere Gefühle aber zu ignorieren versuchen und dafür nicht die Verantwortung übernehmen, sondern sie stattdessen bei unseren Kindern „abladen“, indem wir schimpfen, schreien, drohen, ihnen die Schuld für unsere Gefühle geben oder sie gar bestrafen, dass wir gerade fühlen, was wir fühlen, dann geben wir ihnen das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Und damit verletzen wir unsere Kinder und das schadet auch ihrem Selbstwert, ihrer Selbstliebe, ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Selbstvertrauen.

Eindruck macht auf unsere Kinder, wenn sie uns als Eltern erleben, die über ihre Gefühle ohne Schuldzuweisung sprechen können. Die wissen, wo sie ihre Achillesfersen haben und die bereit sind, an sich zu arbeiten und gemeinsam mit ihren Kindern zu wachsen.

In puncto Gefühlen sind wir in einer ähnlichen Situation wie unsere Teenies

Denn auch die dürfen lernen, mit ihren Gefühlsschwankungen konstruktiv umzugehen, ohne sich oder andere zu verletzen, zu kränken oder zu beleidigen. Sie dürfen auch lernen, Verantwortung für sich und ihre Handlungen zu übernehmen. Sie lernen Schritt für Schritt, wie Erwachsenwerden geht. Und auf diesem Weg werden sie Fehler machen, denn bei allem, was wir lernen, sind Fehler unausweichlich.

Und auch du wirst beim Loslassen-Lernen deines Teenies Fehler machen. Denn auch das hat dir noch niemand beigebracht. Es gibt kein persönliches Rezeptbuch, wie man sein Kind „richtig“ loslässt!

Du siehst also: du und dein Teenie ihr dürft beide Neues lernen und auf diesem Weg auch Fehler machen.

Gemeinsam Lernen und Fehler zulassen

In diesem Wachstumsprozess hat mich ein Satz immer wieder sehr gestärkt, den ich in herausfordernden Situationen, in denen ich wieder einmal einen „Fehler“ gemacht habe, meinen Kindern gesagt habe:

„Ich lerne gerade, euch loszulassen. Ihr lernt gerade erwachsen zu werden.
Ich mache das zum ersten Mal und ihr auch . Daher machen wir auf diesem Weg Fehler.
Also lasst uns bitte liebevoll und geduldig miteinander sein, damit wir gemeinsam wachsen und aus dieser herausfordernden Lebensphase gestärkt und auf einer neuen, liebevollen und freundlichen Eltern-erwachsenen Kind-Beziehung hervorgehen .

Wenn dir dies in kleinen Babyschritten gelingt, dann ist die Chance sehr groß, dass dich dein erwachsenes Kind einmal freiwillig besuchen kommt und nicht, weil es sich verpflichtet fühlt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Wenn du dir auf diesem Weg Unterstützung wünschst, dann lege ich dir meine Monatsbegleitung, die „Selbsthilfegruppe“ Pubertät für Eltern ans Herz:

  • Wir treffen uns zweimal im Monat in Live-Zoomcalls, in denen du
    • fachlichen Input von mir bekommst,
    • dich mit den anderen Eltern austauschen kannst
    • und mir gerne ein „Loch in den Bauch“ fragen darfst.
  • In der im Preis inkludierten geschlossenen Telegram-Gruppe kannst du mir auch zwischen den Zoom-Calls deine Fragen stellen und dich austauschen.

Bis Ende des Jahres 2024 habe ich noch ein besonderes Geschenk für dich:
Bei Buchung meines Bestseller-Onlinekurses „Das 1×1 der Pubertät“ erhältst du die Monatsbegleitung bis Ende 2024 im Wert von
€ 49/Monat als Geschenk dazu!

Erfahre alles darüber hier: „Selbsthilfegruppe“ Pubertät für Eltern

Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und dass auch du die Pubertät in eine Schatzkiste voller Chancen für dich und dein jugendliches Kind verwandelst!

Deine Ines

2 Kommentare
  1. Petra Königstein
    Petra Königstein sagte:

    Liebe Ines,

    Danke für diesen Newsletter. Und dieser Satz „Ich lerne gerade, euch loszulassen. Ihr lernt gerade erwachsen zu werden. Ich mache das zum ersten Mal und ihr auch . Daher machen wir auf diesem Weg Fehler. Also lasst uns bitte liebevoll und geduldig miteinander sein, damit wir gemeinsam wachsen und aus dieser herausfordernden Lebensphase gestärkt und auf einer neuen Eltern-erwachsenen Kind-Beziehung hervorgehen “ ist einfach nur „WOW! Danke dafür,
    Petra

    Antworten

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