Brief eines Teenagers an seine Eltern

Sorgt das Thema Handy in deiner Familie auch immer wieder für Konflikte? Und ist dein/euer Lösungsansatz dann vielleicht auch das Handyverbot?

Wenn dem so ist, dann lade ich dich heute zu einem Perspektivenwechsel in die Welt eines Teenagers ein, um zu verstehen, dass das Handy für Jugendliche mehr ist als nur ein Gerät, das man kurz mal zur Strafe wegnimmt. Denn wenn wir das verstehen, dann wird es hoffentlich möglich, neue Wege im Umgang mit Handykonsum zu finden.

Ich bitte dich daher, dein Herz zu öffnen und zu spüren, was das Mädchen im folgenden „Brief“ an seine Eltern schreibt.

Ich hoffe, dass ich dich mit diesem Artikel inspirieren kann und du neue Impulse für einen Perspektivenwechsle bekommst, damit die Beziehung zu deinem Teenager (wieder) gestärkt werden kann. Wenn dir mein „Brief“ gefällt, dann hinterlasse gerne einen Kommentar oder teile ihn mit anderen Eltern von Teenies.

Gedanken eines Teenagers (15 Jahre, weiblich)

Liebe Mama, lieber Papa,

​​​​​​​Weißt du eigentlich, wie ich mich fühle, wenn du mir mein Handy wegnimmst?

Wenn du das tust, fühlt es sich für mich an, als ob meine Welt zusammenbricht. Denn mein Handy ist mehr als nur ein Gerät, um zu chatten, mir Videos anzuschauen und mit Freunden zu kommunizieren – es ist auch mein Schlüssel zur Außenwelt.

Wenn ich in meinem Zimmer sitze und keine Möglichkeit habe, mit anderen zu kommunizieren oder in Verbindung zu bleiben, fühle ich mich sehr einsam und extrem traurig.

Es fühlt sich an, als würde ein Teil von mir fehlen.

Wie soll ich mit meinen Freunden in Kontakt bleiben und mich über die Welt um mich herum auf dem Laufenden halten? Du nimmst mir die Verbindung zu den Menschen, die mir am wichtigsten sind. Bitte denk daran, es ist für mich nicht nur ein Handy, es ist auch mein Leben.

Ich wünsche mir sooooo sehr, dass du verstehst, wie wichtig es für mich ist, mit meinen Freunden in Verbindung zu sein.

Ich verstehe, dass du dir Sorgen darüber machst, wie viel Zeit ich mit meinem Handy verbringe und welche möglichen Gefahren damit verbunden sind. Ich bin ja nicht blöd. Aber mir mein Handy wegzunehmen, macht mich nur noch frustrierter und verärgerter und

es gibt einen Teil in mir, der dich in diesem Moment hasst. Und das tut mir auch sehr weh und macht mich furchtbar traurig, denn das will ich nicht.

Mich auf diese Weise zu bestrafen, hilft mir nicht, einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien zu lernen oder sicherzustellen, dass ich keine Fehler mache, wenn ich sie benutze; stattdessen entfremdet es mich nur von den Menschen um mich herum, die mir wichtig sind.

Wenn du mich also das nächste Mal bestrafen willst, indem du mir mein Handy wegnimmst, überlege es dir bitte zweimal.

Lass uns BITTE stattdessen GEMEINSAM nach besseren Lösungen suchen – Lösungen, bei denen auch meine Bedürfnisse respektiert werden. Ich bin nämlich schon bald erwachsen und kein Kind mehr.

Ich hab dich lieb.

Deine Tochter

​​​​​​​———————————————–

  • Was löst dieser Brief in dir aus? Kannst du die Not dieses Mädchens spüren?
  • Welche Lösungen hast du in deiner Familie mit deinem Teenager?
  • Inspirieren wir uns gegenseitig, damit dieses Konfliktthema endlich in konstruktive Bahnen gelenkt werden kann.
  • Ich freue mich auf deine kreativen Ideen.

Herzliche Grüße,

deine Ines

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Medienkonsum und Pubertät – Verstehen und begleiten statt verbieten

Der langersehnte Online-Video-Kurs ist endlich da!!!