Es gibt für Jugendliche wenig bis keinen Spielraum, eigene (manchmal auch unangenehme) Erfahrungen machen zu dürfen. Nur wenn sie das tun, so handeln, wie wir als Erwachsene das als richtig empfinden, dann haben sie unser Vertrauen verdient.

Im dritten und letzten Teil meiner Textserie geht es um einen Impuls, der mich vor vielen Jahren wirklich wachgerüttelt und mir bewusst gemacht hat, dass es eine gute und eine schlechte Nachricht in der Beziehung zu meinen Kindern gibt.

Immer wieder wurde und werde ich von Lehrer*innen und Eltern gefragt, wie sie denn Beziehungen im Schul- und Erziehungsalltag LEBEN können, welche Instrumente sie ganz konkret einsetzen können?

Die Not im Schulalltag scheint immer größer zu werden. Immer mehr Eltern suchen nach alternativen Schulformen für ihre Kinder. Immer mehr Kinder und Jugendliche zeigen bereits psychosomatische Auffälligkeiten, und auch viele Lehrer*innen bleiben in diesem System auf der Strecke.

Jugendliche brauchen die Klarheit der Erwachsenen, denn diese sind alleine schon aufgrund ihres Eltern- und Erwachsenseins zu 100 Prozent für die Atmosphäre und das Gesprächsklima in der Familie verantwortlich. Jugendliche können diese Verantwortung nicht übernehmen.

Da mir Jugendliche seit drei Jahrzehnten sehr am Herzen liegen, möchte ich heute einige Gedanken mit euch teilen, die die von Erwachsenen angeprangerten Fehlverhalten der Jugendlichen hoffentlich in ein neues Licht rücken werden.

Wenn du als Mutter bzw. Vater ganz ehrlich bist, fallen dir bestimmt Situationen ein, in denen zu viel Verantwortung übernommen hast – und durch die Konflikte mit deinem Kind entstanden sind.

Ich nehme den Kommentar einer Leserin auf meinen letzten Artikel zum Anlass, um die Frage „Können unsere Kinder unsere Liebe auch spüren?“ aus der Perspektive der Eltern näher zu beleuchten.