Es gibt für Jugendliche wenig bis keinen Spielraum, eigene (manchmal auch unangenehme) Erfahrungen machen zu dürfen. Nur wenn sie das tun, so handeln, wie wir als Erwachsene das als richtig empfinden, dann haben sie unser Vertrauen verdient.

Wir Menschen sind manchmal schon ein recht wundersames Volk. Wir jammern, wir schimpfen, wir meckern, wir klagen, wir beschweren uns über dies und das. In meinem speziellen Fall geht es um unser Schulsystem.

Ich möchte mit meinem heutigen Artikel ALLE, die im Schulsystem involviert sind, herzlich einladen und aufrufen, Schule auf der Beziehungsebene von innen zu verändern.

Immer wieder wurde und werde ich von Lehrer*innen und Eltern gefragt, wie sie denn Beziehungen im Schul- und Erziehungsalltag LEBEN können, welche Instrumente sie ganz konkret einsetzen können?

Eine Leserin einer meiner Artikel hat einen sehr wichtigen Gedanken aufgeworfen: Es gibt viele Eltern, die kognitiv zwar wissen, was richtig wäre zu tun, die das aber aufgrund ihrer eigenen Kindheitserfahrungen und Erziehung oft (noch) nicht umsetzen können.

Die Not im Schulalltag scheint immer größer zu werden. Immer mehr Eltern suchen nach alternativen Schulformen für ihre Kinder. Immer mehr Kinder und Jugendliche zeigen bereits psychosomatische Auffälligkeiten, und auch viele Lehrer*innen bleiben in diesem System auf der Strecke.

Heute möchte ich euch ein ganz konkretes Werkzeug vorstellen, das ich „Klassenforum“ nenne. Es handelt sich dabei um ein Setting, das dazu beitragen kann, dass Beziehung im Schulalltag erfahren, gelernt, gelehrt und auch gelebt werden kann. Die Methode habe ich aus dem sogenannten „World-Café“ für die Schule adaptiert.

Bewertungen und nicht selten Abwertungen der Erwachsenen sind in vielen Familien häufig der Auslöser für eskalierende Streits, da Menschen, die sich nicht verstanden fühlen, beginnen, sich und ihre Gefühlswelt zu rechtfertigen.