In der Pubertät heißt es oft: „Naja, die Hormone. Die kriegen sich schon wieder ein. Irgendwann werden sie schon wieder NORMAL.“ Und meist werden die Kinder dann auch wieder „normal“ und beruhigen sich, was für viele Eltern dann der Beweis zu sein scheint, dass sie mit ihrer Meinung Recht hatten.

Wenn Eltern sich nicht im Vorfeld Gedanken gemacht und mittel- bis langfristige Ziele gesetzt haben, wo die Erziehung ihrer Sprösslinge hingehen soll, dann können solche Nachrichten aus der Schule Mechanismen auslösen, die viel Leid sowohl bei Kindern als auch bei den Eltern hervorrufen.

Es gibt für Jugendliche wenig bis keinen Spielraum, eigene (manchmal auch unangenehme) Erfahrungen machen zu dürfen. Nur wenn sie das tun, so handeln, wie wir als Erwachsene das als richtig empfinden, dann haben sie unser Vertrauen verdient.

Wir Menschen sind manchmal schon ein recht wundersames Volk. Wir jammern, wir schimpfen, wir meckern, wir klagen, wir beschweren uns über dies und das. In meinem speziellen Fall geht es um unser Schulsystem.

Ich möchte mit meinem heutigen Artikel ALLE, die im Schulsystem involviert sind, herzlich einladen und aufrufen, Schule auf der Beziehungsebene von innen zu verändern.

Immer wieder wurde und werde ich von Lehrer*innen und Eltern gefragt, wie sie denn Beziehungen im Schul- und Erziehungsalltag LEBEN können, welche Instrumente sie ganz konkret einsetzen können?

Eine Leserin einer meiner Artikel hat einen sehr wichtigen Gedanken aufgeworfen: Es gibt viele Eltern, die kognitiv zwar wissen, was richtig wäre zu tun, die das aber aufgrund ihrer eigenen Kindheitserfahrungen und Erziehung oft (noch) nicht umsetzen können.

Die Not im Schulalltag scheint immer größer zu werden. Immer mehr Eltern suchen nach alternativen Schulformen für ihre Kinder. Immer mehr Kinder und Jugendliche zeigen bereits psychosomatische Auffälligkeiten, und auch viele Lehrer*innen bleiben in diesem System auf der Strecke.