• Pubertier

Wie Worte die Beziehung stärken oder stören

Im Coaching erlebe ich immer wieder berührende Momente, die Herzen und Augen öffnen. Neulich saß ich mit einem Vater und seinem 15-jährigen Sohn zusammen.

Das Ziel: Die schwierige Kommunikation zwischen ihnen zu verbessern, die oft ins Leere lief oder in Streit endete. Der Vater war frustriert und beschwerte sich, dass sein Sohn kaum mit ihm spricht, sich immer mehr zurückzieht und oft gereizt reagiert. Der Sohn hielt sich lange zurück, ließ den Vater sprechen, doch dann platzte es aus ihm heraus:

„Immer nennst du mich ‚Pubertier‘, als wäre ich ein Alien oder ein Tier. Ich bin dein Sohn und will von dir ernst genommen werden!“

Der Vater war überrascht. „Komm schon“, sagte er abwehrend, „das ist doch nur ein lustiger Begriff für diese schwierige Phase, das brauchst du doch nicht so ernst zu nehmen.“
Doch dem Sohn lag diese Bezeichnung schwer auf dem Herzen. Mit ruhiger Stimme entgegnete er: „Wie würdest du dich fühlen, wenn ich dich in deiner Midlife-Crisis ‚Altersdepp‘ nenne?“

Diese Frage traf den Vater unerwartet tief.

In diesem Moment erkannte er, dass „Pubertier“ für seinen Sohn nicht harmlos war – es drückte aus, dass er nicht ernst genommen wird, als ob seine Sorgen und Gefühle bloß eine „Phase“ seien. Und dem Vater wurde klar, dass Worte in der Eltern-Kind-Beziehung eine immense Kraft besitzen.

Worte können Brücken bauen – oder Mauern errichten

Warum teile ich diese Geschichte mit dir? Weil Begriffe wie „Pubertier“ mehr über unsere Haltung zu unseren Kindern verraten, als wir oft denken. Jugendliche sind in dieser Zeit auf der Suche nach Anerkennung und Orientierung. Sie sind dabei, sich selbst zu entdecken und herauszufinden, wer sie sind. Sie werden sich ihrer selbst bewusst – ein oft unsicherer und herausfordernder Prozess. Begriffe wie „Pubertier“ vermitteln ihnen jedoch, dass ihre Gefühle und Herausforderungen nicht ernst genommen werden. Und genau das spüren Jugendliche.

Gerade in der Pubertät ist das menschliche Gehirn besonders empfänglich für Sprache und die Bedeutung, die sie trägt. Das limbische System, das für Emotionen zuständig ist, verarbeitet Worte viel schneller als rationale Gedanken. Worte, die wir als „witzig“ oder „harmlos“ empfinden, können Jugendliche in dieser Lebensphase also tief verletzen.

Die Worte, die Eltern wählen, beeinflussen das Vertrauen und die Verbindung zu ihren Kindern. Jugendliche, die das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden, neigen dazu, sich zurückzuziehen – und plötzlich hören Eltern nur noch „alles gut“ oder ein genervtes Schweigen. Und genau das ist es, worüber sich viele Eltern Sorgen machen: dass sich ihre Kinder immer mehr zurückziehen und sie den Kontakt zu ihnen verlieren.

Was Worte wirklich bewirken können

Im Gespräch mit seinem Vater konnte der Sohn also endlich ausdrücken, wie sehr ihn der Begriff „Pubertier“ verletzt. Für den Vater war die Pubertät „nur eine Phase“, die vorübergeht. Doch für den Sohn bedeutet diese Phase die Suche nach Identität und das Verlangen, als eigenständiger Mensch respektiert zu werden. Das abwertende Wort machte ihn verständlicherweise wütend.

Hier liegt also für uns Eltern eine große Chance: Durch achtsame Sprache und respektvolle Kommunikation können wir echte Nähe und Vertrauen schaffen. Worte haben die Macht, Brücken zu bauen und ein wertschätzendes Miteinander zu ermöglichen.

Von liebevollen Gefühlen zu liebevollen Handlungen

Falls du dich nun selbst ein wenig ertappt fühlst, sei freundlich mit dir. Diese Art der Kommunikation ist in unserer Gesellschaft leider noch immer weit verbreitet. Doch du hast die Möglichkeit, etwas zu verändern.

Frage dein Kind:

„Was brauchst du, damit du spüren kannst, dass ich dich liebe?“

Diese Frage kann Türen öffnen und zeigt deinem Kind, dass es in seinen Bedürfnissen ernst genommen wird.

Möchtest du mehr darüber erfahren?

Wenn du neugierig geworden bist und lernen möchtest, wie du eine tiefere Verbindung zu deinem Teenager aufbauen kannst, lade ich dich herzlich zu meiner kostenlosen Pbertäts- und Medienwoche 2025 ein!

In der Woche ab dem 25.02.2025 tauchen wir tief in die Themen Pubertät & Medienkonsum ein – und ich zeige dir, wie du in deiner Familie wieder mehr Ruhe und Verständnis in dieses oft konfliktgeladene Thema bringen kannst.

Die Warteliste ist jetzt offiziell eröffnet, trage dich gleich ein, um dir deinen Platz zu sichern!

Alle Infos findest du hier.


Denn die Art und Weise, wie wir jetzt mit unseren Kindern kommunizieren, wie wir jetzt die Beziehung gestalten, entscheidet, ob sie uns später freiwillig besuchen kommen – oder nur aus Pflichtgefühl. Diese so wunderbare Phase bietet uns Eltern eine besondere Möglichkeit, uns selbst neu auszurichten und die Basis für eine liebevolle Eltern-Kind-Beziehung auf Lebenszeit zu legen. DAS ist die Schatzkiste der Pubertät!

Ich freue mich auf deine Gedanken und Kommentare!

Alles Liebe,
Deine Ines

Pubertäts- und Medienkonsumwoche 2025

Eine kostenlose Woche voller Impulse, Übungen und Live-Calls

Die Warteliste für die kostenlose Pubertäts- und Medienkonsumwoche 2025 ist jetzt offiziell geöffnet!

In der Woche ab dem 25.02.2025 tauchen wir tief in die Themen Pubertät & Medienkonsum ein – und ich zeige dir, wie du in deiner Familie wieder mehr Ruhe und Verständnis in dieses oft konfliktgeladene Thema bringen kannst.

Sei dabei und sichere dir deinen Platz – und wie immer gilt: Früh anmelden lohnt sich!

Ich freue mich, dich dabei zu haben

Alles Liebe,
Deine Ines

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.