Wie du dein Kind in der Pubertät entlastest
💔 Sorgen machen ist keine Liebe
Manchmal triggert uns schon die Überschrift eines Artikels – vielleicht spürst du jetzt gerade einen leichten Widerstand. Ich lade dich ein, dich trotzdem darauf einzulassen. Lies nicht nur, sondern spüre nach, was die Worte in dir auslösen.
Ich lehne mich weit aus dem Fenster und verspreche dir: Dieser Text kann ein Wendepunkt in der Begleitung deines Kindes sein – wenn du erkennst, dass Sorgen nicht nur uns Eltern, sondern vor allem unsere Kinder massiv belasten.
„Ich mache mir einfach solche Sorgen um mein Kind…“
Diesen Satz höre ich in fast jeder Beratung. Eltern erzählen mir:
- … dass sich ihr Sohn immer mehr zurückzieht.
- … dass die Tochter kaum noch für die Schule lernt.
- … dass das Handy kaum noch aus der Hand gelegt wird.
Vielleicht kennst du das: Es beginnt mit einem kleinen Gedanken, einem unguten Gefühl: „Ob das wohl gutgeht? Wie soll das weitergehen?“
Und wenn wir nicht gut aufpassen, passiert Folgendes: Diese eine Sorge bleibt nicht allein. Sie holt sich eine zweite, eine dritte. Plötzlich läuft in unserem Kopf ein ganzer Film ab – mit Szenen aus einer Zukunft, die noch gar nicht da ist.
🎬 Der innere Film, den niemand sieht
„Wenn sie jetzt schon so viel am Handy hängt – wie soll sie dann jemals etwas anderes im Leben schaffen?“
„Und wenn sie keine anderen Hobbys hat – isoliert sie sich doch komplett von der Familie.“
„Dann hat sie nur noch Online-Freunde, gerät vielleicht an die Falschen…“
„Am Ende wird sie süchtig nach Social Media, kann nicht mehr schlafen, wird unglücklich – und ihre ganze Zukunft geht den Bach runter.“
Und all das nur, weil deine Tochter sich nach der Schule lieber in ihr Zimmer zurückzieht, um mit Freundinnen zu chatten, weil sie am Wochenende Serien schaut oder stundenlang TikToks und Reels durchscrollt.
💥 Genau hier wird es spannend
Denn in dem Moment, wo du glaubst, schon zu wissen, was passieren wird, bist du nicht mehr bei deinem Kind. Nicht im Hier. Nicht im Jetzt. Sondern in einer Zukunft, die nur in deinem Kopf existiert – und die zu 85 % niemals eintritt.
📚 Die Geschichte vom Dreier
Aus meiner Zeit als Lehrerin erinnere ich mich an einen Vater, der völlig aufgelöst in meine Sprechstunde kam. Sein 13-jähriger Sohn hatte bisher lauter Einser. Jetzt: der erste Dreier – ausgerechnet in Mathematik.
Was war passiert? Der Sohn wollte einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn er keine Hausaufgaben macht und nicht lernt. Für ihn war das Experiment schnell erledigt: Note schlechter – Haken dran.
„Frau Berger, wenn das so weitergeht, dann wird es das nächste Mal ein Vierer, dann ein Fünfer, dann schafft er die Klasse nicht, muss wiederholen, dann verliert er den Anschluss, bricht die Schule ab, findet keinen Beruf, keine Frau – und ich bekomme keine Enkelkinder!“
Spätestens da mussten wir lachen – weil er selbst merkte, wie schnell man in solche Gedankenketten rutscht.
💔 Warum „Ich mache mir solche Sorgen um dich“ keine Liebe ist
Elterliche Sorgen, die wir oft als Ausdruck von Liebe sehen, fühlen sich für Teenager meist ganz anders an: belastend, bedrückend – und oft viel mehr, als wir ahnen.
Sie spüren: „Wenn ich nicht so funktioniere, wie Mama oder Papa es erwarten, dann geht es ihnen schlecht.“
Und schon fühlen sie sich verantwortlich für unsere Laune, unsere Sorgen, unser Wohlbefinden.
Das engt sie ein. Es nimmt ihnen die Leichtigkeit. Manche passen sich an, um bloß nicht anzuecken – und verlieren dabei ein Stück von sich selbst. Andere rebellieren, weil sie diesen Druck nicht aushalten – und riskieren damit noch mehr Konflikte.
Statt einfach Kind oder Teenager zu sein, tragen sie die Last, ihre Eltern vor deren eigenen Gefühlen schützen zu müssen – was in Wahrheit gar nicht möglich ist. Sie haben nicht nur mit sich selbst und ihren Gefühlen in dieser Umbruchphase zu tun, sondern auch noch mit unseren Gefühlen – und fühlen sich nicht selten „schuldig“, wenn sie nicht „funktionieren“. Das ist zu viel. Für jeden. Auch für uns Eltern.
🎣 Eltern am Haken
Wenn wir unsere Gefühlslage davon abhängig machen, ob unsere Kinder so „funktionieren“, wie wir es uns vorstellen, hängen wir emotional am Haken:
- Wenn sie fröhlich sind, geht’s uns gut.
- Wenn sie wütend oder traurig sind, bekommen wir Angst.
- Wenn sie unsere Erwartungen erfüllen, sind wir entspannt – wenn nicht, werden wir unruhig.
Unsere Kinder spüren diesen Druck – und übernehmen unbewusst Verantwortung für unsere Gefühle. Doch Verantwortung für unsere Gefühle können nur wir selbst übernehmen. Wenn wir lernen, uns zu regulieren, sind wir präsent – unabhängig davon, wie unser Kind gerade „funktioniert“.
🪞 Fragen zum Nachspüren
- Worüber machst du dir gerade Sorgen?
- Welche Zukunft malst du dir aus, die noch gar nicht da ist?
- Was würde sich verändern, wenn du im Hier und Jetzt bleibst?
- Was braucht dein Kind jetzt wirklich – und was brauchst du?
📅 Einladung zum kostenlosen Online-Event
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