Wenn Ferien mit Teenagern anstrengender sind als der Schulalltag – und was Eltern jetzt helfen kann
„Wir haben uns so auf die Ferien gefreut… Und jetzt ist es noch schlimmer als vorher.“
Diesen Satz höre ich dieser Tage fast täglich – von Eltern, die sich eigentlich nach Leichtigkeit gesehnt haben. Stattdessen:
- 📱 stundenlange Bildschirmzeit
- 🙄 keine Lust auf gemeinsame Ausflüge
- 😵💫 Streit bei jeder Einladung
- …und ganz viel: Frust. Sorge. Ohnmacht.
Es scheint, als wäre gerade nur ein Thema in Familien mit Teenagern wirklich präsent – und das ist: Medienkonsum.
Die Geschichte von Erika – und dem eskalierten Ferienmodus
Besonders berührt hat mich kürzlich der Anruf einer Mama – nennen wir sie Erika.
„Wir hatten ausgemacht: In den ersten zwei Ferienwochen darf meine Tochter machen, was sie will. Kein Stress, keine Regeln. Sie soll einfach abschalten können…“
Und dann stockte sie.
„Aber ich halt das nicht mehr aus 😵💫. Sie schläft bis mittags, ist nur noch im Zimmer, nicht mal bei den Mahlzeiten dabei – und permanent am Handy.
Wir fahren nächste Woche auf Urlaub. Aber ich hab das Gefühl, sie ist gar nicht mehr erreichbar. Ich fürchte, dass unser langersehnter Urlaub ein Desaster wird – voller Konflikte, Rückzug und stummem Scrollen.“
Vielleicht fragst du dich auch …
… wie ihr den Sommer als Familie genießen könnt – mit Smartphone & Co.
Wie du Verbindung schaffst, wo gerade Rückzug, Augenrollen oder digitale Parallelwelten den Ton angeben.
Und vielleicht hast du es selbst schon bemerkt:
Manchmal lösen die Gefühle, die das Verhalten unserer Teenager in uns auslöst, eine Art inneren Alarm in uns aus.
Und dann handeln wir – nicht aus Verbindung, sondern aus Stress.
Aus dem Impuls heraus.
Aus alten Mustern.
Aus Überforderung.
🧡 Schritt 1: Komm zuerst bei dir an
Bevor du neue Regeln formulierst oder in die Familienkonferenz marschierst:
Halte inne. Und spür in dich hinein.
- ✨ Was macht das gerade mit dir, wenn dein Kind so viel Zeit am Handy verbringt?
- ✨ Welche Gedanken und Gefühle tauchen auf?
- ✨ Welche Erwartungen hattest du – und warum tut es weh, dass sie nicht erfüllt werden?
Vielleicht ist da etwas wie:
„Ich bin nicht mehr wichtig.“
„Wir verlieren uns.“
„Ich sehne mich so nach echter Zeit mit meinem Kind.“
Und genau hier beginnt Veränderung.
Nicht beim Bildschirm.
Sondern in der Beziehung zu dir selbst.
Denn oft ist es nicht das Verhalten des Teenagers an sich, das uns triggert –
sondern das Gefühl, das es in uns auslöst.
Ein innerer Alarm. Eine alte Angst. Ein ungesehenes Bedürfnis.
Und genau dort reagieren wir nicht mehr aus Verbindung, sondern aus Stress –
aus dem sogenannten „limbischen System“, unserem emotionalen Notfallprogramm.
Dann wird der Ton schärfer, die Geduld kürzer, die Beziehung brüchiger.
Und wir finden keine echten Lösungen mehr, sondern strudeln in Reaktionen.
Wenn du das genauer verstehen willst, empfehle ich dir meinen Beitrag zum Gehirnmodell nach Daniel Siegel –
dort zeige ich, wie du in solchen Momenten wieder zurück in deine Selbstregulation findest. 💛
- 👉 Erkenne, was du brauchst.
- 👉 Spüre deine Sehnsucht.
- 👉 Und finde liebevolle, klare Worte – ohne Vorwurf, aber mit Herz.
🌿 5 Impulse für entspanntere Ferien – mit Smartphone & Co.
1️⃣ Nicht gegen das Handy – sondern für die Verbindung 🤝
Das Handy ist kein Feind. Es ist Rückzugsort, Selbstbestimmung, Freundschaftszentrale.
Frage dich: Was gibt es deinem Teenie gerade – was er oder sie sonst vielleicht vermisst?
Einladung: Gestalte kleine Offline-Momente – nicht als Pflicht, sondern als echte Einladung. Mit Humor. Mit Herz.
2️⃣ Regeln ja – aber gemeinsam 🗣️
Statt einfach neue Regeln zu verkünden: Redet. Fragt euch:
- „Wie können diese Ferien für uns beide gut werden?“
- „Wann brauchst du Rückzug – und wann wünsche ich mir Verbindung?“
Es geht nicht um alles oder nichts – sondern um Verhandlung & Vertrauen.
3️⃣ Verstehen statt bewerten 👀
Was siehst du wirklich – wenn dein Teenie am Handy ist?
- 👉 Was läuft in deinem inneren Bewertungsteam ab?
- 👉 Und was passiert, wenn du fragst: „Magst du mir zeigen, was dich daran so fesselt?“
Dein echtes Interesse – auch wenn’s nicht sofort fruchtet – bleibt hängen.
4️⃣ Vorleben statt Vorwürfe 📵
Teenager hören nicht, was wir sagen. Aber sie sehen genau, was wir leben.
Leg dein Handy bewusst weg. Sag vielleicht:
„Ich geh jetzt eine Runde ohne Handy. Ich brauch das gerade für mich.“
Präsenz wirkt – stiller als jede Predigt.
5️⃣ Lass Perfektion los – und halte Raum für das Echte 💫
Dein Urlaub muss nicht perfekt sein. Was zählt, sind kleine, echte Momente:
- Ein Lächeln.
- Ein Blick.
- Ein „Weißt du noch…?“
Manchmal entsteht Nähe nicht bei der gemeinsamen Radtour –
sondern beim Pfannkuchenwenden,
beim See-Sitzen
oder beim gemeinsamen Lachen über denselben TikTok-Clip.
🌀 Fragen zum Weiterdenken
- ✨ Was wäre heute ein kleiner Moment echter Verbindung – ganz ohne Drama?
- ✨ Was kannst du dir selbst Gutes tun – um wieder in deine Präsenz zu finden?
- ✨ Was darfst du loslassen – damit neue Nähe wachsen kann?
💬 Und jetzt: Deine Stimme zählt
Was geht dir beim Lesen durch den Kopf?
Kennst du solche Situationen?
Hast du selbst einen Weg gefunden, um als Familie im Urlaub mehr wir zu leben?
Ich freue mich auf deine Gedanken, Fragen oder Erfahrungen – direkt unten in den Kommentaren. 💛
💌 PS:
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Von Herzen,
deine Ines 😍
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