Neulich saß mir eine Mama gegenüber, den Tränen nahe. „Ines“, sagte sie, „ich weiß nicht mehr weiter. Egal, was ich sage, mein Kind rollt nur noch mit den Augen. Ich kann sagen, was ich will – es kommt nur zurück: ‚Boah Mama, lass!‘ Ich hab das Gefühl, ich bin unsichtbar. Nichts, was ich sage, kommt mehr an.“ Ich schaute sie an, lächelte sanft und sagte: „Weißt du, das ist ein ganz klassischer Fall von Pubertät in freier Wildbahn.“
Neulich schrieb mir eine Mama eine Nachricht, die mich mitten ins Herz traf: „Ich merke immer mehr, dass ich meinem bald 13-jährigen Sohn beim Thema Lernen zu viel abgenommen habe. Jetzt möchte ich die Verantwortung zurückgeben – aber er bekommt Stress, will meine Hilfe, nimmt sie dann aber doch nicht an … und am Ende bin ich wieder schuld, dass es nicht klappt.“ So viel Liebe. So viel Bemühen. Und so viel Verstrickung. Dieses Spannungsfeld kennen viele Eltern: Du willst helfen – und wirst plötzlich zur „Bösen“ oder zum „Bösen“.
IN EIGENER SACHE
inesberger.at

