Dein Teenager braucht dich jetzt anders als früher!

„Ich bin doch kein Baby mehr im Maxi-Cosi, das ihr einfach nehmen, herumtragen und hinstellen könnt, wo es euch gefällt! Ich werde erwachsen!“

Bäm. Der Satz fiel mit Wucht in den Raum. Und ich konnte förmlich sehen, wie es in den Eltern arbeitete. So ein Satz trifft. Er rüttelt auf. Vor allem dann, wenn Eltern sich erlauben, raus aus ihrem Verstand und rein in ihr Herz, ihr Fühlen zu gehen. Denn diese Worte haben in einem einzigen Moment etwas sichtbar gemacht, was viele Eltern im Alltag verdrängen: Unser Kind ist kein kleines Kind mehr.

Ja, es sieht noch aus wie unser Kind. Ja, es lebt noch in unserem Haus. Aber innen drin? Da ist längst etwas anderes passiert.

Dein Kind wird groß – und du merkst es oft als Letzter

Ganz ehrlich? Viele Eltern kriegen den Moment nicht mit, in dem ihr Kind vom süßen, anhänglichen Wesen zum Jugendlichen wird, der seine eigenen Entscheidungen treffen will.

Klar, du kaufst irgendwann größere Schuhe. Du gibst mal mehr Taschengeld. Und trotzdem hält sich in dir das Gefühl: Ich muss doch dafür sorgen, dass es gut läuft! Ich muss ihn/sie doch schützen!

Und dann kommt so ein Satz wie dieser. Laut. Klar. Ich bin kein Baby mehr.

Und es tut weh. Nicht, weil es falsch ist, sondern weil du plötzlich merkst: Oh verdammt. Stimmt ja.

Pubertät ist kein Kampf gegen dich – sondern für sich selbst

Ganz wichtig: Dein Kind handelt nicht gegen dich. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Es handelt für sich. Es testet, es probiert, es muss eigene Erfahrungen machen. Und ja, das kann für dich als Elternteil echt hart sein. Weil du eben nicht mehr der Nabel seiner Welt bist. Weil du nicht mehr alles weißt. Weil du nicht mehr alles bestimmen kannst.

Aber hey – genau das ist deine Aufgabe: Nicht mehr festhalten, sondern begleiten. Nicht mehr sagen „Mach das so!“, sondern fragen „Wie würdest du das lösen? Und brauchst du dabei Unterstützung?“

Vom Bestimmer zum Begleiter – das ist dein neuer Job

Es gibt eine neue Rolle für dich. Und nein, das heißt nicht, dass du plötzlich „nur noch Freund*in“ sein sollst. Dein Kind braucht dich weiterhin – aber anders. Es braucht keine To-Do-Listen von dir, sondern Vertrauen. Es will sich ausprobieren, aber wissen, dass du noch da bist. Nicht als Dirigent*in, sondern als sicherer Hafen.

Statt „Du musst…“ hilft ein „Ich traue dir zu, dass du das schaffst.“
Statt „Vergiss nicht…“ vielleicht ein „Hast du schon überlegt, wie du das machen willst?“
Statt „Warum hörst du nie auf mich?“ ein „Ich verstehe, dass du deinen eigenen Weg suchst. Ich bin trotzdem da.“

Und ja, es wird Fehler machen. Ja, es wird Dinge tun, bei denen du dir an den Kopf greifst. Aber das gehört dazu!

Lernen, loszulassen – und warum du nicht allein bist

Ganz ehrlich? Keiner von uns hat je gelernt, wie das mit der Pubertät geht. Es gibt kein Schulfach „Teenager verstehen für Eltern“ (obwohl das dringend nötig wäre). Aber genau deshalb ist es so wichtig, dass wir darüber reden. Dass du siehst: Du bist nicht allein.

Und genau dafür gibt’s die Pubertäts- und Medienkonsumwoche!

Am 25.2.25 um 20:25 Uhr startet meine kostenlose Pubertätswoche – und du kannst dabei sein. Wir sprechen darüber, wie du dein Kind in dieser Zeit verstehen kannst. Wie du mit Vertrauen statt Kontrolle durch diese Phase gehst. Und wie du eine starke Beziehung behältst, selbst wenn dein Kind gerade Türen knallt.

Möchtest du mehr erfahren? Dann sei dabei – und schreib mir in die Kommentare: Wo fällt dir das Loslassen am schwersten? Was macht dir Sorgen? Lass uns ins Gespräch kommen – denn gemeinsam geht es leichter!

Und dann steht er auf – ohne Maxi-Cosi, aber mit einem Plan

Am Ende unseres Gesprächs schaute der Jugendliche seine Eltern an, wesentlich ruhiger als zuvor, denn er hatte gespürt, dass sich bei seinen Eltern etwas verändert hatte. „Ich will nicht, dass ihr mir vorschreibt, was ich tun soll. Aber ich bin an eurer Meinung interessiert, wenn ihr sie mir nicht aufdrängt und dann auch akzeptiert, dass ich mich anders entscheide. Und ich wünsche mir, dass ihr für mich da seid, auch wenn ich Fehler mache. Denn DANN werde ich euch ganz besonders brauchen!“

Die Eltern nickten. Und auch wenn es in ihnen arbeitete, auch wenn vielleicht ein Ja, aber… auf der Zunge lag – sie hielten es zurück. Denn sie hatten verstanden: Es geht nicht darum, dass ihr Kind keine Fehler macht. Es geht darum, dass es aus ihnen lernen darf.

Vertrauen wächst nicht über Nacht. Es ist ein Prozess – für Eltern genauso wie für Jugendliche. Es ist ein Lernen auf beiden Seiten, ein ständiges Nachjustieren zwischen Nähe und Freiheit, zwischen Loslassen und Haltgeben.

Was wäre, wenn du heute damit beginnst, ein kleines Stück mehr zu vertrauen?

Denn genau darum geht es. Nicht mehr tragen, sondern begleiten. Nicht mehr bestimmen, sondern vertrauen. Und den Maxi-Cosi endlich loslassen.

Herzliche Grüße,

deine Ines

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